Die 5 häufigsten Fehler im Umgang mit Gusseisenpfannen
Pfanne aus rohem, unbeschichteten Gusseisen sind extrem langlebiges und robustes Kochgeschirr, das bei richtiger Anwendung und Pflege über viele, viele Jahre beim Braten Freude bereitet. Es gibt aber einige immer wieder zu beobachtende, jedoch leicht vermeidbare Fehler, die bei Gebrauch und Pflege von rohen Gusseisenpfannen zu Problemen führen (und die Anwender bisweilen verzweifeln lassen).Hier die 5 häufigsten Fehler im Umgang mit Gusseisenpfannen und wie man sie vermeidet:
1) Ungeduld
Ungeduldig zu sein, ist beim Braten ohnehin nicht von Vorteil. Aber im Umgang beim Braten mit einer rohen Gusseisenpfanne ist es das umso weniger. Sei es der erste Gebrauch, die regelmäßige Nutzung, die Pflege, das Lagern… in jeder Hinsicht benötigt eine rohe Gusseisenpfanne etwas Fingerspitzengefühl, Kocherfahrung und, ja, Geduld. Wer bisher noch keine rohe Gusseisenpfanne hatte und nicht bereit ist, dazuzulernen, der wird an einer Gusseisenpfanne keine Freude haben!
2) Überhitzung
Gusseisen reagiert träge auf Temperaturänderungen. Das heißt es braucht einige Zeit, bis das Gusseisen Wärme annimmt, und umgekehrt hält es die Wärme dann recht lange, wenn die Wärmequelle / der Herd abgestellt wird. Wer also mit Eile und Ungeduld (siehe Punkt 1) ans Werk geht und die Gusseisenpfanne bei voller Leistung anheizt, läuft schnell Gefahr, dass die Speisen verbrennen, weil selbst nach dem Herunterschalten des Herdes noch viel Wärme im Gusseisen gespeichert ist.
Besondere Vorsicht bei Induktion: Weil das Gusseisen die Wärme nicht so schnell ableiten kann wie z.B. Aluminium, kann es beim schnellen Erhitzen auf dem Induktionskochfeld im Extremfall zur Rissbildung im Gusseisen durch thermische Spannungen kommen. Die Power-/Booster-Funktion ist nur zum Erhitzen großer Mengen Flüssigkeit geeignet, generell nicht zum Braten und schon auf gar keinen Fall zum Braten mit Gusseisen!
Tipp: Butter oder Bratmargarine sind durch ihre Zustandsänderung beim Erhitzen (Schmelzen, Aufschäumen, Bräunen) ein viel besserer Indikator für die richtige Brattemperatur als Öl, welches erst bei starker Überhitzung anfängt zu rauchen. Gerade in der Anfangszeit mit einer neuen Pfanne (nicht nur Gusseisen) ist es ratsam, einige Zeit mit Butter oder Margarine zu braten, um ein Gefühl für das Aufheiz- und Wärmeverhalten der Pfanne zu bekommen. Mehr dazu hier.
3) mangelnde Pflege der Patina
Rohe Gusseisenpfannen wie unsere Produkte der schwedischen Marke Ronneby Bruk werden schon im Werk vor-eingebrannt. Diese initiale Einbrennschicht ist die Basis für die sich im Laufe der Zeit bildende Patina. Wie gesagt, nur die Basis! Eine neue Gusseisenpfanne braucht einige Zeit, bis sich eine schöne Patina gebildet hat und die Pfanne die optimalen Brateigenschaften hat; dazu braucht es etwas Geduld (siehe Punkt 1). Die Patina ist durch den Gebrauch übrigens ständig in einem Prozess von Entstehen und Abnutzung und daher nie wirklich fertig. Fett nährt die Patina: Seien Sie also nicht zu sparsam mit dem Fett; es sollte immer der ganze Boden bedeckt sein. Falls Sie ganz fettarm oder gar fettfrei braten müssen / wollen, dann ist Gusseisen ungeeignet; nehmen Sie stattdessen eine Antihaftpfanne.
Anfängerfehler vermeiden
Wir empfehlen dringend, in einer neuen Gusseisenpfanne zunächst einige Male unempfindliche Speisen zu braten. Bewährt hat sich das Auslassen und knusprige Braten von fettem Speck.
Wer gleich als erstes ein Ei in die neue rohe Gusseisenpfanne haut, wird keinen schönen Tag haben….
4) Rostbildung
Schon zu oft haben wir Gusseisenpfannen gesehen, die uns als Reklamation eingesendet wurden, mit der Begründung, es sei ein Materialfehler, wenn die neue Gusseisenpfanne nach ein paar Tagen angerostet ist….
Also, Eisen rostet. Das sollte soweit bekannt sein. Und auch eine Pfanne aus Eisen kann rosten, wenn man sie falsch reinigt und lagert. Die Spülmaschine ist absolut tabu, das muss unmissverständlich klar sein. Ebenso ist es falsch, die Pfanne im Spülwasser oder nach dem Abwaschen auf dem Geschirrablauf liegen zu lassen.
So vermeiden Sie Rost in der Gusseisenpfanne
Ganz wichtig ist das gründliche Abtrocknen. Beim Abtrocknen der Gusseisenpfanne darf man niemals nachlässig sein! Nehmen Sie immer ein absolut trockenes und gut saugfähiges Tuch, um die Gusseisenpfanne ringsherum abzutrocknen.
Gusseisen hat eine porige Oberfläche, die Feuchtigkeit zurückhalten kann. Wir empfehlen daher nachdrücklich, die Gusseisenpfanne nach dem Abtrocknen noch einmal kurz auf dem Herd (oder im Ofen, je nachdem, wo die Pfanne genutzt wurde) zu erwärmen, um so jegliche Restfeuchte aus den Poren zu vertreiben.
Rostflecken in der Gusseisenpfanne selbst beheben
Es ist absolut kein Grund zur Panik, falls doch mal Rost in der Gusseisenpfanne entsteht. Erstens ist Rost / Eisenoxid nicht gesundheitsschädlich, und zweitens kann man den Rost mit einem Scheuerschwamm oder einer Drahtbürste ganz leicht entfernen. Anschließend wird die Pfanne neu eingebrannt und ist dann so gut wie neu!
5) Geruchsbildung
Eine Gusseisenpfanne muss immer trocken und luftig gelagert werden, ansonsten kann es neben Rost auch zur Bildung unangenehmer Gerüche in der Pfanne kommen. Bei der Lagerung niemals einen Deckel oder anderes Kochgeschirr auf die Gusseisenpfanne auflegen. Nicht unter / neben der Spüle / über dem Herd oder an anderen tendenziell mit hoher Feuchte belasteten Orten lagern.