Emaille
Emaille, das ist quasi ein Überzug aus Glas. Ausgehend von diesem Vergleich erschließen sich viele Eigenschaften dieser sehr alten Methode der Versiegelung von Kochgeschirr.
Emaille wird überwiegend genutzt, um Kochgeschirr aus Stahl (dann Stahl-Emaille oder Stahl-Keramik genannt) oder aus Gusseisen zu versiegeln. Antworten auf häufige Fragen zu Emaille finden Sie hier.
Ist Emaille eine Antihaftbeschichtung?
Nein! Emaille hat zwar, wie Glas, eine porenlose hygienische Oberfläche, hat aber, ganz wie Glas, keine nennenswerte Antihaftwirkung. Wählen Sie für stark zum Anhaften neigende Speisen also ggf. eine Kochgeschirr mit Antihaftbeschichtung.
Ist Emaille unbedenklich?
Prinzipiell ist jede auf dem Markt befindliche Beschichtung zigfach geprüft und daher unbedenklich, also natürlich auch Emaille. Doch für Emaille gilt dies umso mehr, da sie glasartiger Natur ist und erst bei so hohen Temperaturen schmilzt, die kein Haushaltsherd jemals erreicht. Potentiell schädliche Ausgasungen bei extremer Überhitzung des Kochgeschirrs sind damit ausgeschlossen. Überdies sind die meisten Emaillierungen auch nickelfrei, so dass Emaille-Kochgeschirr für Nickel-Extrem-Allergiker eine gute Alternative zu Edelstahl-Kochgeschirr ist. (Natürlich nur solches Emaille-Kochgeschirr ohne Edelstahlbeschläge).
Ist Emaille ofenfest?
Emaille wird bei rund 800-900° C in die Metalloberfläche eingeschmolzen. Die maximal üblichen 250° C sind also für Emaille an und für sich kein Problem. Beachten Sie aber bitte immer die verbindlichen Angaben des Herstellers zur Ofennutzung, denn Griffe und Beschläge könnten die Ofennutzung einschränken oder ganz ausschließen.
Ist Emaille induktionsgeeignet?
Emaille ist lediglich eine Versiegelung, entscheidend für die Induktionseignung ist das Grundmaterial des Kochgeschirrs. Bei Emaille ist das i.d.R. Stahl oder Gusseisen, und beides ist induktionsgeeignet. Aber Vorsicht: Kochgeschirr immer zuerst bei niedriger Leistungsstufe auf dem Induktionskochfeld kurz anwärmen, bevor schrittweise auf eine höhere Leistungsstufe hochgeschaltet wird. Zu schnelles Erhitzen kann zum Platzen der Emaille führen, weil sich der Stahl bzw. das Gusseisen darunter durch die direkte induktive Erwärmung zu schnell ausdehnt, während die Emailleschicht nicht induktiv sondern deutlich langsamer durch Wärmeleitung erwärmt wird und sich somit auch langsamer ausdehnt! Die Booster-/Power-Stufe des Induktionskochfeldes darf nur beim Erhitzen größerer Mengen Wasser verwendet werden, sonst Gefahr von Emailleplatzern!
Wie reinigt man Emaille?
Emaille ist durch seine glasartige Beschaffenheit sehr pflegeleicht. Heißes Wasser, etwas Spülmittel und ein weicher Lappen genügen in der Regel. Hartnäckige Verschmutzungen können mit einer Spülbürste angegangen werden. Ist etwas sehr stark angebrannt, weichen Sie das Angebrannte am besten zunächst einige Zeit mit heißem Wasser und etwas Spülmittel ein, bevor Sie einen Reinigungsversuch unternehmen.
Den perfekten, fleckenfreien Glanz verleihen Sie der Emaille dann mit milder, sandfreier Scheuermilch (Viss o.ä.). Einfach ein wenig auf die Oberfläche geben und mit einem weichen Tuch in kreisenden Bewegungen polieren. Anschließend mit klarem Wasser nachspülen und gründlich abtrocknen.
Niemals Stahlwolle oder grobe, sandhaltige Scheuermittel verwenden.
Hat das Kochgeschirr keine Randeinfassung aus Edelstahl, so geben Sie zum Schluss ein paar Tropfen Öl auf ein fusselfreies Tuch und reiben Sie den Rand damit ab, um ihn vor Rostbildung zu schützen.
Ist Emaille spülmaschinengeeignet?
Das hängt von den jeweiligen Herstellerangaben ab. An und für sich verträgt Emaille die Spülmaschine durchaus. Allerdings, es sei an die einleitende Analogie zu Glas erinnert, kann auch Emaille wie Glas ein Opfer der so genannten Glaskorrosion in der Spülmaschine werden. Insofern ist es ratsam, falls das Kochgeschirr als spülmaschinengeeignet gekennzeichnet ist, ein schonendes Programm (Glasprogramm, falls vorhanden) zu wählen. Achtung: Die oberen Ränder von emailliertem Kochgeschirr haben meist Auflagespuren vom Brennofengestell aus dem Emailliervorgang, weshalb am Rand kein durchgängiger Schutz des Stahls bzw. Gusseisens vorhanden ist. Entnehmen Sie daher das Kochgeschirr sofort nach dem Spülvorgang und trocknen Sie es gründlich mit einem saugfähigen Tuch ab. Hat das Kochgeschirr keine Randeinfassung aus Edelstahl, so geben Sie ein paar Tropfen Öl auf ein fusselfreies Tuch und reiben Sie den Rand damit ab, um ihn vor Rostbildung zu schützen.
Die Emaille hat einen Platzer / Sprung. Kann ich das Kochgeschirr weiter verwenden?
Prinzipiell ja, wenn die Schadstelle im Außenbereich des Kochgeschirrs ist. Im Innenbereich des Kochgeschirrs könnte sich die Schadstelle, je nach Tiefe, infolge des Kontakts mit Speisen und Flüssigkeiten ausweiten; daher sollte das Kochgeschirr in diesem Fall ausgetauscht werden.