Muss der Boden von Topf oder Pfanne exakt so groß sein wie die Herdplatte?
Herdplatte bzw. Kochzone und Topf-/Pfannenboden müssen nicht exakt gleich groß sein, sollten aber zumindest von ähnlicher Größe sein.
Wenn zum Beispiel bei einer 28 cm Pfanne (oberer Innendurchmesser) der Boden außen (also die Fläche die, die auf dem Herd steht) einen Durchmesser von 22 cm hat, so wäre eine Herdplatte mit 20-22 cm Durchmesser ideal, aber eine 18 cm Größe tut es zur Not auch.
Herdplatte kleiner als der Boden ja, größer nein
Es ist also nicht so schlimm, wenn die Herdplatte / Kochzone etwas kleiner ist als der Boden. Aber der Größenunterschied sollte nicht extrem sein. Bei Bodendurchmessern bis etwa 25 cm sollte die Differenz nicht mehr als 1-2 cm je Seite betragen, also 2-4 cm im Durchmesser. Bei größeren Bodendurchmessern sollte die Differenz nicht mehr als 2-3 cm je Seite betragen, also 3 bis höchstens 6 cm im Durchmesser.
Umgekehrt sollte es jedoch nicht sein: Die Herdplatte sollte nicht bedeutend größer sein als der Boden des Kochgeschirrs! Eine zu große Herdplatte kann zu Hitzeschäden an der Außenbeschichtung des Kochgeschirrs führen, zum übermäßigen Aufheizen oder gar zum Schmelzen (Kunststoffgriffe) oder Verkohlen (Holzgriffe) von Griffen führen.
Insbesondere bei Gasherden ist stets genau darauf zu achten, dass die Gasflamme nicht über den Boden hinaus reicht.
Sonderfall Induktion
Da Induktionskochfelder die Wärme nicht abstrahlen, sondern direkt im Boden von Topf oder Pfanne erzeugen, ist es hier in der Regel kein Problem, wenn die Kochzone etwas größer als der Kochgeschirrboden ist. Bei Kochzonen, die aus mehreren Spulen bestehen, schaltet die Steuerelektronik des Kochfeldes jene Spulen, über denen sich kein oder nicht genügend magnetisierbares Material befindet, gar nicht erst ein.
Bitte beachten Sie, dass die Markierungen auf der Glaskeramikoberfläche von Induktionskochfeldern nicht notwendigerweise die Größe der Induktionsspulen darunter darstellen. Gerade bei preisgünstigen Kochfeldern kann es sein, dass die Spule unterhalb der Glaskeramik deutlich kleiner ist als die Kreismarkierung oben. Sie erkennen dies beim Kochen von Wasser daran, dass hauptsächlich im kleineren Bereich der Spule Dampfblasen aufsteigen.
Die Größen sind nicht genormt
Viellleicht haben Sie beim Blick auf verschiedene Kochfelder oder beim Wechsel auf ein neues Kochfeld auch schon einmal festgestellt, dass die Größen der Kochzonen / Herdplatten sich von Herd zu Herd leicht unterscheiden.
Und auch die Bodendurchmesser von Kochgeschirr sind nicht genormt und hängen vor allem von der Form des Kochgeschirrs ab.
Daher ist es bisweilen nicht so leicht, für einen Topf oder eine Pfanne eine optimal passende Herdplatte / Kochzone zu finden.
Die Folgen unterschiedlicher Größen von Herdplatte und Pfannenboden
Also, eine möglichst gute Passung der Größen von Herdplatte / Kochzone und Topf-/Pfannenboden hat Vorteile, ist aber im Alltag oft nicht zu erreichen. Womit muss man also rechnen, wenn die Herdplatte ein Stück kleiner ist als der Boden des Kochgeschirrs?
Zunächst einmal kann natürlich die Bodentemperatur von Topf oder Pfanne außerhalb des Bereichs der Herdplatte nie so hoch sein wie direkt über der Herdplatte; auch nicht bei bester Wärmeleitung des Bodens. Es kann insbesondere beim Braten also sinnvoll sein, das Bratgut in der Pfanne gelegentlich umzupositionieren, vom Rand in die Mitte und umgekehrt, damit alles einigermaßen gleichmäßig bräunt. Beim Kochen verteilt das Wasser die vom Herd eingebrachte Wärme, so dass ein Größenunterschied sich in dieser Hinsicht nicht negativ bemerkbar macht.
Eine wichtigere mögliche Folge einer zu kleinen Herdplatte kann die Bodenstabilität des Kochgeschirrs sein: Wird die Wärme nur auf einem kleineren Teil des Bodens eingebracht, ist der Boden also sehr unterschiedlich heiß, so dehnt sich das Metall des Kochgeschirrs auch unterschiedlich stark aus. Im Extremfall kann dies zu einem bleibenden Verzug des Bodens führen. Pfannen sind hier häufiger betroffen als Töpfe, weil in Töpfen meist gekocht wird und das Wasser für einen gewissen Temperaturausgleich sorgt.
Achtung, Randeinfassung!
Hat Ihr Glaskeramikkochfeld eine Randeinfassung aus Edelstahl, so beachten Sie bitte, dass dadurch die maximale Bodengröße des Kochgeschirrs bestimmt wird, wenn es mittig auf der Kochzone stehen soll! Messen Sie also im Zweifelsfall zunächst den Durchmesser der Kochzone und dann den kleinsten Abstand von der Kochzone zur Randeinfassung. Dieser Abstand mal zwei plus der Kochzonendurchmesser ist Ihr maximal möglicher Bodendurchmesser. Der Boden darf dabei nicht über einem ggf. vorhandenen Touch-Steuerfeld liegen. (Bitte HInweise des Kochfeldherstellers beachten.)
Empfehlung
Falls also der Bodendurchmesser Ihres Kochgeschirrs größer ist als die Herdplatte, so empfehlen wir einen noch etwas sorgsameren Umgang mit dem Kochgeschirr:
- Achten Sie darauf, dass das Kochgeschirr immer möglichst exakt mittig auf dem Kochfeld positioniert ist.
- Schalten Sie, vor allem bei Pfannen, nicht auf volle Hitze, auch nicht beim Anheizen, sondern wärmen Sie das Kochgeschirr erst etwas an und schalten dann stufenweise hoch, damit sich die Wärme im Boden besser verteilen kann.
- Kochgeschirr auch im weiteren Betrieb nicht überhitzen. 60-70% der Maximalleistung des Kochfeldes sollten beim Braten nie überschritten werden. Volle Herdleistung nur beim Kochen von größeren Mengen Wasser; das gilt auch ganz besonders für Induktion; hier niemals die Power-/Booster-Funktion beim Braten verwenden, sonst drohen Boden- und / oder Beschichtungsschäden!