keramische (Antihaft-)Beschichtungen

Keramische Beschichtungen haben seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts weite Verbreitung gefunden. Ursprünglich sind keramische Beschichtungen als kostengünstiger und auch bei niedrigen Temperaturen zu verarbeitender Ersatz für Emaille entwickelt worden, doch durch das Einbetten einer Antihaftkomponente rückten sie dann vor allem als alternative Antihaftbeschichtung in den Blick.

Wurden Keramikbeschichtungen anfangs euphorisch als Ersatz für die klassische Antihaftbeschichtung auf PTFE-Basis gesehen, so ist die Begeisterung in den Folgejahren doch etwas abgeflacht und Keramikbeschichtungen stehen heute eher als eine Alternative neben klassischen Antihaftbeschichtungen (PTFE), konnten diese aber aus vielerlei Gründen nicht ersetzen.

 

Was ist eine Keramikbeschichtung?

Zwar hat sich der Begriff "Keramik“ für keramische Beschichtungen etabliert, jedoch sollte bei Gebrauch und Handhabung eines keramikbeschichteten Kochgeschirrs nicht an haushaltsübliche Gebrauchswaren aus Keramik oder Porzellan gedacht werden. Die wasserbasierte Keramikbeschichtung wird flüssig auf das metallische Kochgeschirr (Aluminium, Edelstahl, Gusseisen oder Stahl) aufgesprüht und dann bei verhältnismäßig geringen Temperaturen in einem speziellen Ofen getrocknet, wobei sie glasartig aushärtet. Im Gegensatz dazu werden klassische Keramiken wie z.B. Teller bei hohen Temperaturen um die 1.000° C gebrannt.

Keramikbeschichtungen entstammen so genannten Sol-Gel-Prozessen. Diese hauchdünnen hybriden Beschichtungen vereinen auf molekularer Ebene die Eigenschaften organischer und anorganischer Materialien. Durch den keramischen Teil der Beschichtung wird eine harte und widerstandsfähige Oberfläche mit einem guten Wärmeverhalten erreicht, und durch das eingebette Silikonfluid wird ein ansprechender Antihafteffekt erzielt.

 

Enthalten Keramikbeschichtungen PTFE?

Nein. Keramikbeschichtungen sind keine klassischen Antihaftbeschichtungen und enthalten daher kein PTFE.

 

Vertragen Keramikbeschichtungen Überhitzungen besser als PTFE Antihaftbeschichtungen?

Ja und nein. Zwar ist es so, dass die keramische Komponente einer Keramikbeschichtung durchaus sehr hohe Temperaturen von 400-450° C aushält. ABER: Die für den Antihafteffekt verantwortliche Silikon-Komponente wird schon bei um die 250-300° C unumkehrbar zerstört. Eine stark überhitze keramikbeschichtete Pfanne sieht also zwar mitunter völlig in Ordnung aus, doch beim folgenden Braten merkt man dann, dass der Antihafteffekt dahin ist.

Abgesehen davon sind die genannten Temperaturgrenzen im Gebrauch des Kochgeschirrs ohnehin nur dann relevant, wenn es, deutlich entgegen jeder Gebrauchsanweisung, leer erhitzt wird. Befindet sich hingegen Öl / Fett im Kochgeschirr, so fängt dieses, je nach Art so zwischen 150-250° C zu rauchen an und setzt damit ein deutliches Warnzeichen gegen Überhitzung.

 

Sind Keramikbeschichtungen für alles geeignet?

Nein, das sind sie nicht. Ähnlich wie auch Antihaftbeschichtungen (PTFE) können Keramikbeschichtungen übergroße Hitze übel nehmen. Das äußerst sich bei Keramikbeschichtungen in einem plötzlichen Nachlassen des Antihafteffektes. Als Faustregel gilt daher wie bei PTFE-basierten Produkten: Keramikbeschichtetes Kochgeschirr ist tendenziell zum Kochen bei mittleren Temperaturen gedacht. Wenn es um das scharfe Anbraten bei maximaler Hitze geht, sind Keramikbeschichtungen im Sinne der Langlebigkeit des Produktes weniger geeignet; hier sollte einem unbeschichteten Produkt der Vorzug gegeben werden.

 

Wie lange hält eine Keramikbeschichtung?

Das hängt hauptsächlich davon ab, wie Sie damit umgehen. Der sichtbare Verschleiß (Kratzer, Verfärbungen) ist bei Keramikbeschichtungen meist weniger das Problem hinsichtlich der Haltbarkeit. Eher ist es ein nachlassender Antihafteffekt, der vom Benutzer als Verschleiß wahrgenommen wird. Durch eine stets sanfte Reinigung und das komplette Vermeiden von Überhitzung können Sie die Gebrauchsdauer eines keramikbeschichteten Kochgeschirrs deutlich erhöhen.

 

Wie reinige ich eine Keramikbeschichtung?

Zur Reinigung genügt ganz einfach heißes Wasser, etwas Spülmittel und ein weicher Spüllappen. Spülen Sie zunächst etwaige verbliebene kleinteilige Speisereste aus dem Kochgeschirr. Hartnäckige Reste weichen Sie am besten ein und entfernen sie dann, ggf. mit Hilfe einer weichen Spülbürste. Dann geben Sie etwas Spülmittel auf den Lappen und wischen die gesamte Bratfläche sanft ab. Danach reinigen Sie die Außenseite auf gleiche Weise. Abschließend mit frischem Wasser nachspülen und dann das Kochgeschirr gründlich abtrocknen.

 

Sind Keramikbeschichtungen spülmaschinengeeignet?

Von der Reinigung eines keramikbeschichteten Kochgeschirrs in der Spülmaschine raten wir grundsätzlich ab, denn die Antihaftwirkung der Keramikbeschichtung leidet durch die Spülmaschine. Daher ist keramikbeschichtetes Kochgeschirr auch zumeist nicht vom Hersteller für die Spülmaschinenreinigung freigegeben; sollte es das ausnahmsweise doch sein, empfehlen wir trotzdem die Reinigung von Hand.

 

Reicht das Ausreiben der Keramikbeschichtung mit einem trockenen Tuch?

Nein, das ist nicht empfehlenswert, denn so verbleibt so auf der Beschichtung meist ein dünner Fettfilm, der eindicken und die Antihafteigenschaften negativ beeinflussen kann.